Pagliacci

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Pagliacci – Ruggero Leoncavallo | Oper
Inszenierung der Fenice
In Zusammenarbeit mit der Accademia di Belle Arti di Venezia
Mit italienischen Übertiteln

 

 

Handlung

Bei einer Truppe von fahrenden Schauspielern im Italien des späten 19. Jahrhunderts erfährt der Anführer Canio kurz vor seinem Auftritt von der Untreue seiner Frau Nedda, die eine Affäre mit Silvio hat. Canio singt daraufhin die berühmte Arie Vesti la giubbia mit der an sich selbst gerichteten Textzeile Ridi, pagliaccio, sul tuo amore infranto („Lache, Bajazoo, über Deine zerbrochene Liebe“). Noch während dieser Aufführung stellt Canio seine Frau zur Rede, wobei Realität und Bühnenspiel tragisch ineinander übergehen; am Ende tötet Canio im Affekt sowohl Nedda als auch ihren Geliebten Silvio vor den Augen des entsetzten Publikums.

 

Prolog

Tonio tritt im Kostüm seiner Komödienfigur Taddeo vor den geschlossenen Vorhang und heißt das Publikum mit einer Rede über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Schauspiel und Realität willkommen („Si può?“). Im Namen des Librettisten und Komponisten bereitet er die Zuschauer auf ein besonders realitätsnahes Stück vor.

 

Erster Akt

Festplatz an einer Wegkreuzung auf dem Land; im Hintergrund ein Dorf; rechts ein Jahrmarkttheater

Szene 1. Canio zieht mit seiner Commedia-dell’arte-Truppe ins Dorf und lädt die jubelnde Menge zur Abendvorstellung ein (Canio: „Un grande spettacolo“). Der missgestaltete Tonio will Canios Frau Nedda beim Absteigen vom Karren helfen, wird aber von dem eifersüchtigen Canio mit einer kräftigen Ohrfeige zurechtgewiesen. Tonio schwört sich, Canio dafür büßen zu lassen. Als ein Bauer Canio ins Wirtshaus einlädt, entschuldigt sich Tonio, er müsse noch den Esel versorgen. Die Bauern scherzen, er wolle wohl mit der hübschen Nedda allein bleiben. Canio reagiert darauf mit unterdrückter Wut. Er verkündet lächelnd, anders als auf der Bühne, wo er als Pagliaccio ständig den verlachten betrogenen Gatten spielen müsse, würde er im echten Leben Untreue mit dem Tod rächen (Canio: „Un tal gioco, credetemi“). Nedda beunruhigen diese Worte tief. Musikanten treffen ein, und die Dorfbevölkerung zieht mit ihnen unter Glockengeläut zur Vesper in die Kirche (Glockenchor: „Din don, suona vespero“). Canio und Peppe machen sich unterdessen mit einigen Bauern auf den Weg zur Taverne.

 

Szene 2. Die allein zurückgebliebene Nedda besingt neidisch die Freiheit der Vögel (Nedda: „Hui! Stridono lassù, liberamente“). Tonio nähert sich und macht ihr Avancen, die sie erst spottend, dann immer schroffer zurückweist. Als er zudringlich wird, schlägt sie ihn mit Peppes Peitsche in die Flucht.

 

Szene 3. Wenig später erscheint Neddas wahrer Geliebter, der junge Bauer Silvio. Er ignoriert Neddas Warnung vor ihrem eifersüchtigen Mann, den er mit Peppe in der Taverne gesehen hat, und fleht sie an, noch diese Nacht mit ihm zu fliehen (Duett: „Non mi tentar“). Sie willigt nach einigem Zögern ein, und beide küssen sich innig. Tonio beobachtet die Szene und alarmiert Canio.

 

Szene 4. Tonio und Canio schleichen sich vorsichtig an, um das Paar in flagranti zu erwischen. Silvio kann in letzter Sekunde unerkannt fliehen. Mit dem Messer drohend, verlangt Canio von Nedda den Namen des Geliebten, doch Peppe tritt dazwischen und entreißt ihm die Waffe. Er weist Canio darauf hin, dass die ersten Gäste schon zur Vorstellung kommen, und führt Nedda zur Umkleide ins Theater. Tonio beruhigt Canio damit, dass er Nedda im Auge behalten werde. Der Liebhaber werde mit Sicherheit zum Schauspiel kommen und sich dort verraten. Für den betrogenen Canio scheint das Schicksal seiner Komödienfigur zur Realität geworden zu sein („Vesti la giubba“ mit dem Ausruf „Ridi, Pagliaccio“). Er macht sich traurig auf den Weg zur Bühne.

 

Zweiter Akt

Dieselbe Szene wie im ersten Akt; Abend

Szene 1. Angelockt von den Rufen Tonios strömt das Volk in das Theater. Einige sind ungeduldig, andere streiten um die Plätze. Die bereits als Colombina verkleidete Nedda sammelt das Eintrittsgeld ein und warnt dabei heimlich den tatsächlich anwesenden Silvio vor Canios Zorn. Endlich hebt sich der Vorhang der kleinen Bühne.

 

Szene 2. Die Komödie beginnt: Von ihrem Mann Pagliaccio (Canio) alleingelassen, wartet Colombina auf ihren Geliebten Arlecchino (Peppe), der ihr draußen ein Ständchen bringt (Peppe: „O Colombina, il tenero“). Statt seiner tritt Taddeo (Tonio) ein und macht ihr den Hof. Arlecchino klettert durchs Fenster, vertreibt ihn, und die beiden Liebenden setzen sich zum Essen an den Tisch. Arlecchino reicht Colombina ein Fläschchen mit einem Schlaftrunk, den sie ihrem Mann einflößen soll, damit sie gemeinsam fliehen können. Da kommt Pagliaccio nach Hause. Taddeo warnt das Paar gerade noch rechtzeitig und versteckt sich. Als jedoch Nedda/Columbina dem fliehenden Arlecchino (Peppe) die gleichen liebevollen Abschiedsworte nachruft wie am Nachmittag ihrem Silvio, verliert Canio/Pagliaccio die Contenance: Indem er Spiel und Ernst zu vermischen beginnt, fragt er Nedda erneut nach dem Namen seines Nebenbuhlers (Canio: „No! Pagliaccio non son!“). Nedda versucht noch, die Komödie fortzuführen. Die Zuschauer sind hingerissen von dieser Intensität und applaudieren dem so real wirkenden vermeintlichen Spiel. Erst als Canio einen Dolch ergreift, erkennt das Publikum den Ernst der Lage. Tonio hindert den inzwischen eingetroffenen Peppe daran, einzugreifen. Nedda versucht zu fliehen, wird aber von Canio eingeholt, der ihr das Messer in den Rücken stößt. Mit ihren letzten Worten ruft sie ihren Geliebten Silvio zu Hilfe und verrät ihn damit. Auch er wird vom rasenden Ehemann erstochen. Anschließend bleibt Canio wie versteinert stehen und lässt die Waffe fallen. Tonio (in einigen Fassungen Canio) schickt das Publikum zynisch mit den Worten „La commedia è finita“ (‚Die Komödie ist aus‘) nach Hause.

Programm und Besetzung

Dirigent Daniele Callegari
Regisseur Andrea Bernard

 

Orchester und Chor der Fenice
Chorleiter Alfonso Caiani

 

Die Rollen werden derzeit festgelegt und so bald wie möglich bekannt gegeben.

Teatro Malibran

Das Teatro Malibran, früher das Teatro San Giovanni Grisostomo (heute meist: Crisostomo) ist ein Opernhaus im Stadtteil Cannaregio von Venedig, das sich etwa fünfzig Meter östlich von der Kirche San Giovanni Crisostomo befindet. Das Theater war reich verziert und umfasste fünf Etagen Logen und ein großes Parterre. Heute gibt es seitlich keine Logen mehr und hinten zwei Ränge.

Das Teatro Malibran wurde von Tommaso Bezzi für die Familie Grimani konzipiert und während des Karnevals im Jahre 1678 mit einer Vorstellung des Vespasiano von Carlo Pallavicino eingeweiht. Schon fünf Jahre später, 1683 ist es zum „größten, schönsten und reichsten Theater der Stadt“ geworden. Es ist wegen seiner außerordentlichen Bedeutung für die Oper im 17. und 18. Jahrhundert bekannt, was zu einer grandiosen Beschreiung im Jahre 1730 führte: „ein wahres königliches Wunderwerk… dass mit Geräumigkeiten seiner prächtigen Dimensionen mit dem Glanz des antiken Roms zurecht verglichen werden kann, und mit seiner Erhabenheit mehr als königliche Aufführungen jetzt den Beifall und die Wertschätzungen aus der ganzen Welt eroberte“.

Das Theater verfügte damals über die größte Bühne von Venedig und wurde für seine außerordentlich aufwendigen Inszenierungen und seine guten Sänger – wie etwa Margherita Durastanti bekannt, die hier als Primadonna von 1709 bis 1712 wirkte. Die Blütezeit des Theaters war mit Komponisten wie Carlo Francesco Pollarolo, Alessandro Scarlatti und Georg Friedrich Händel verbunden. Auch der Kastrat Farinelli stand auf der Bühne dieses Hauses.

In den 1730er Jahren begann der Niedergang als eines den führenden Theater Venedigs, allerdings war das für die meisten Theater in der Mitte des 18. Jahrhunderts typisch. Im Jahre 1737, als Carlo Goldoni für das Theater verantwortlich war, wurden seine Theaterstücke und andere Schauspiele hier aufgeführt. Im Jahr 1755 eröffnete die Familie Grimani ein neues und kleineres Theater, das San Benedetto, dadurch verlor das San Giovanni Grisostomo unter den Theatern Venedigs zusätzlich an Bedeutung.

Nach der französischen Besetzung Venedigs 1797 war dieses Theater eines der wenigen, die nicht geschlossen wurden. Im Jahr 1819 wurde es von Giovanni Gallo gekauft, der es 1834 restaurierte, und 1837 erhielt es den Namen Teatro Malibran, zu Ehren seiner Mäzenin, der berühmten spanischen Mezzosopranistin Maria Malibran. Im Jahr 1849 kamen die Österreicher nach Venedig zurück, die unter den zahlreichen Theatern nur dieses eine offen ließen.

1919 wurde das Theater nach eingen Jahren wiedereröffnet und war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Zentrum für Oper, Operette und diente auch als Kinosaal. Im Jahr 1992 wurde das Theater von der Stadt Venedig erworben, bei dieser Gelegenheit wurde es restauriert und erweitert.

Nach dem Brand des Teatro La Fenice (1996) schritt die Restaurierung des Teatro Malibran schnell voran und wurde 2001 wieder eröffnet. Seither wird das Haus vom Ensemble des Teatro La Fenice bespielt. Marcello Viotti, der erste musikalische Leiter nach der Wiedereröffnung, sah in seinem Nutzungskonzept vor, dass das Haus für die Darbietung des Barock-Repertoires und von Mozart-Opern verwendet werden sollte.

 

Anfahrt

Vaporetto  

von Tronchetto: Linie 2 bis Rialto Brücke , St Markus and Lido  

von Piazzale Roma und Santa Lucia Bahnhof: Linie 1 oder Linie 2 bis Rialto Brücke, St Markus and Lido 

 Haltestellen: nehmen sie die Linie 1 bis Rialto Brücke, St Angel, St Samuel oder St Mark Marco (Vallaresso); oder  nehmen sie die Linie 2 bis  Rialto oder St Markus (Vallaresso)    

Alilaguna öffentliche Verkehrsmitteln vom Flughafen Marco Polo - Nehmen Sie die orange Linie bis zur Rialto Brücke oder die blaue Linie bis St Mark (Vallaresso)

 

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